Vom E-Bike bis zum E-Flugzeug

Die bekannteste Form der Elektromobilität ist eindeutig das Elektroauto. Was viele nicht wissen: Die Formen der Elektromobilität erstrecken sich heute schon von Fahrrädern über Roller bis hin zu Zügen und leisten so einen maßgeblichen Beitrag zum Umweltschutz, vorausgesetzt der Strom wird aus erneuerbaren Energien gewonnen. Nachfolgend finden Sie eine Übersicht über die „unkonventionellen“ Formen der Elektromobilität und was sich hinter diesen verbirgt.

Pedelecs und E-Bikes

Pedelecs“ (=Pedal Electric Cycles) sind Fahrräder, die einen Elektromotor besitzen, welcher nur funktioniert, wenn gleichzeitig die Pedalen getreten werden. Der Elektromotor wird bei den meisten aktuell verfügbaren Modellen auf zwei Arten verbaut. Entweder wird er in die Radnabe integriert (hier wird durch ein größeres Drehmoment das Anfahren erleichtert). Oder der Motor wird an der Tretkurbel befestigt, was zum Beispiel einen Reifenwechsel erleichtert. Der Motor eines E-Bikes funktioniert ohne, dass der Fahrer selbst tritt. Die Räder werden sowohl für private als auch kommerzielle Zwecke eingesetzt. Im kommerziellen Bereich können seit 2016 Arbeitgeber beim Kauf eines E-Bikes steuerliche Vorteile geltend machen. Die Post nutzt Pedelecs und E-Bikes beispielsweise als Lastenräder und betreibt mit über 10.500 solcher Räder bereits die größte Elektroflotte Deutschlands. Im privaten Bereich werden mehr Pedelecs als E-Bikes abgesetzt. Wie ein normales Fahrrad, sind für Pedelecs weder Führerschein noch Versicherung und Kennzeichen nötig, vorausgesetzt sie überschreiten die für sie zulässige Höchstgeschwindigkeit von 25 km/h (und die Motorleistung ist auf 250 W beschränkt) nicht. Auch normale Fahrräder lassen sich zu Pedelecs umrüsten.

Bild eines Pedelec
E-Roller

E-Roller und E-Motorräder

Der Unterschied zwischen Elektroroller (und Elektromotorräder) und normalen Rollern und Motorrädern liegt vor allem in dem angenehmeren Fahrgefühl durch die geringere Lärmbelastung. Bei Führerschein-, Kennzeichnungs-und versicherungstechnischen Fragen liegen keine Unterschiede vor. Ist der Akku einmal leer, bieten sich dem Fahrer drei Möglichkeiten. Entweder kann er durch einen Wechselakku getauscht oder an einer Haushaltssteckdose geladen werden. Wer genug Zeit mitbringt, kann den Akku auch an einigen Tankstellen laden.

Segways

Segways werden mithilfe eines Elektromotors betrieben, durch Gewichtsverlagerung wird die Geschwindigkeit reguliert und mithilfe einer Lenkstange gelenkt. Die einachsigen Fahrzeuge erfordern einen Mofa-Führerschein und eine Haftpflichtversicherung sowie genaue Kenntnisse darüber, wo genau mit ihnen gefahren werden darf. Sie sind zwar für den Straßenverkehr zugelassen allerdings auf Bundes-, Landes- und Kreisstraßen sowie Bürgersteigen verboten.

Segway
Grafik eines E-Zugs

Elektrischer Öffentlicher Nah- und Fernverkehr

Neben den bereits lange etablierten elektrischen Straßenbahnen und Zügen werden in Deutschland seit Jahrzehnten Oberleitungsbusse und seit einigen Jahren Elektrobusse eingesetzt. Diese sparen Feinstaub, Stickoxiden, erzeugen weniger Lärm und leisten damit einen Betrag zum Emissionsschutz. Oberleitungsbusse erhalten ihren Fahrstrom, wie Straßenbahnen, über einen Stromabnehmer aus einer Oberleitung. Elektrobusse hingegen erhalten ihren Fahrstrom aus mitgeführten Akkus. Regelmäßiges Nachladen an Endhaltestellen ermöglicht es einen kleinen Akku im Bus zu verbauen, dies führt wiederum dazu, dass dieser durch das geringere Gewicht weniger Strom verbraucht. Derzeit sind Elektrobusse und die benötigte Infrastruktur in puncto Investitionskosten Dieselbussen unterlegen, da die Infrastruktur in der Regel erst geschaffen werden muss.

Elektrische Flugzeuge

Auch in der Luftfahrtbranche gibt es Bestrebungen, die Antriebstechnik durch Elektromotoren zu revolutionieren. Hier machen besonders „Pilotprojekte“ derzeit vor, was möglich ist. Durch die Medien stark verfolgt, macht zum Beispiel 2016 der Schweizer Bertrand von sich reden, indem ihm mit dem Solar-Experimentalflugzeug „Solar Impulse 2“, ohne den Einsatz von Treibstoff, eine Weltumrundung gelingt. Bereits ein Jahr früher und etwas weniger spektakulär überquerte Airbus mit einem elektrischen Prototyp namens E-Fan den Ärmelkanal. Das Unternehmen arbeitet gemeinsam mit Siemens und einem dreistelligen Millionenbetrag an elektronischen Flugzeugen, Hubschraubern und Drohnen. Aber auch in kleineren Unternehmen wird die Entwicklung vorangetrieben. In München arbeitet zum Beispiel ein Startup namens Lilium an einem elektronischen Lufttaxi, mit dem Pendler den Stau auf dem Weg zur Arbeit einfach überfliegen können sollen.

Grafik eines Elektroflugzeuges

Sie haben Fragen zur E-Mobilität?