Viele potenzielle Elektroauto-Käufer stellen sich die Frage wie wirtschaftlich Elektroautos sind und ob ein Umstieg von einem herkömmlichen Fahrzeug auf ein Elektrofahrzeug bereits heute finanziell vorteilhaft sein kann. Bei elektrisch angetriebenen Autos stehen hohe Anschaffungskosten verhältnismäßig geringen laufenden Kosten gegenüber. Auf dieser Seite finden Sie alles zum Thema Kosten und Wirtschaftlichkeit von Elektroautos.
Eine Momentaufnahme mit Blick auf die Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen zeigt, dass der Anschaffungspreis deutlich über den Kosten einer Anschaffung eines konventionellen Fahrzeugs liegt – vor allem wenn dieser mit Benzin betrieben wird. Als Ursache kann hier unter anderem die vergleichsweise geringe Anzahl von Elektroauto-Herstellern, die in Serie produzieren, genannt werden. Bei den Kosten elementarer Bauteile wie der Batterie reduzieren sich die Kosten jedoch verhältnismäßig schnell und die Anschaffungskosten sinken mit fortschreitender Weiterentwicklung weiter. Damit Elektrofahrzeuge weiter gefördert werden beteiligen sich der Hersteller und der Staat an den Anschaffungskosten. Im Rahmen eines Konjunkturprogramms aufgrund der Corona-Pandemie hat sich der Bund bereit erklärt seinen Anteil in Form der sogenannten Innovationsprämie bis Ende 2021 zu verdoppeln und diese sogar bis 2025 auszusprechen. Die Höhe der Prämie von Hersteller und Bund ist zudem vom Elektrifizierungsgrad des Fahrzeugs abhängig. Während rein elektrisch betriebene Fahrzeuge mit einer Prämie von bis zu 9.000 € rechnen können, werden Plug-In Hybride mit bis zu 6.750 € gefördert. Zudem wird der Kauf einer Wallbox im Rahmen des Klimaschutzprogramms der Bundesregierung mit bis zu 900 € bezuschusst.
Die meisten Komponenten eines Elektrofahrzeugs weisen nur einen geringen mechanischen Verschleiß auf. Dies hat zufolge, dass die Reparaturkosten von Elektrofahrzeugen um rund 40 Prozent geringer sind als die von Verbrennungsmotoren betriebenen Fahrzeugen. So ist zum Beispiel kein Ölwechsel notwendig und E-Autos besitzen ein weniger komplexes Getriebe als (herkömmliche) Autos mit Verbrennungsmotoren. Hierdurch werden im Schadensfall Reparaturkosten eingespart. Außerdem fehlen bei einem Elektroauto wesentliche Verschleißteile wie zum Beispiel Zündkerzen, Auspuff und Katalysator. Auch bei den berechneten Kosten pro zurückgelegten Kilometer in Hinblick auf den „Treibstoff“ weist ein Elektroauto mit seinem Stromantrieb Vorteile gegenüber Benzin und Diesel auf. Die fossilen Energielieferanten wie Gas und Öl werden zunehmend knapper, was zu einem weiteren Preisanstieg der klassischen Kraftstoffe führen könnte. Dies spiegelt sich in den Spritpreisen der letzten Jahre wider.
Neben den reinen Anschaffungs- und Betriebskosten für jeden zurückgelegten Kilometer begegnen Autofahrern auch Ausgaben für Steuern. In Abhängigkeit von der jeweiligen Schadstoffklasse beträgt die Kfz-Steuer pro 100 Kubikzentimeter Hubraum zwischen ca. 7-15 Euro bei einem Benzin-Fahrzeug. Fahrzeuge mit Dieselmotor werden aufgrund des stärkeren Emissionsausstoßes mit noch höheren Steuern belastet, die zwischen rund 15-30 Euro pro 100 Kubikzentimeter liegen. Diese Kosten fallen für Besitzer eines Elektrofahrzeugs nicht an, da sie seit dem 1. Januar 2017 für zehn Jahre von der Kfz-Steuer befreit werden. Die politisch beschlossene Befreiung der Kfz-Steuer gilt für Elektrofahrzeuge, welche im Zeitraum vom 18. Mai 2011 bis zum 31. Dezember 2020 zum ersten Mal zugelassen wurden. Im Rahmen des Corona-Konjunkturprogramms der Bundesregierung wird die bereits geltende Kraftfahrzeugsteuer für rein elektrisch betriebene Fahrzeuge bis zum 31.12.2025 gewährt und sogar bis zum 31.12.2030 verlängert. Hybridfahrzeuge, welche unter anderem auch von einem Verbrennungsmotor angetrieben werden, profitieren von diesem Steuervorteil nicht. Des Weiteren können Käufer von Elektroautos (reine Elektroautos und Hybrid-Fahrzeuge) einen Zuschuss von bis zu 9.000 Euro beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle beantragen.
Neben dem Umweltbonus gibt es weitere Förderprogramme, die den Umstieg auf E-Mobilität erleichtern können.
Ein Fahrzeug über einen festen Zeitraum zu leasen ist auch für batterieelektrische Fahrzeuge und Plug-In Hybride möglich. Statt das Fahrzeug zu erwerben, erhalten Sie die Nutzungsrechte dafür gegen die Zahlung einer monatliche Leasingrate an den Leasinggeber. Die Höhe dieser monatlichen Leasingrate ist von verschiedenen Faktoren wie der Nutzungsdauer, den zur Verfügung stehenden Freikilometern oder auch einer möglichen Basiszahlung für das Fahrzeug abhängig. Bei Leasingmodellen müssen Sie die Kosten für Versicherungen und Kfz-Steuer selbst tragen, also zusätzlich einkalkulieren. Auch die Wartungskosten oder Reifenwechsel sind nur bedingt – in Abhängigkeit vom gewählten Leasingmodell – enthalten.
Im Rahmen eines Autoabos haben Sie die Möglichkeit, ähnlich wie innerhalb eines Leasingverhältnisses, ein Fahrzeug über einen begrenzten Zeitraum gegen eine monatliche Gebühr zu nutzen. Jedoch können im Rahmen eines Autoabos die Vertragslaufzeiten auch deutlich kürzer ausfallen, durchaus auch nur über einen Zeitraum von wenigen Monaten. Ein besonderer Vorteil des Abomodells im Vergleich zu anderen Modellen wie dem Fahrzeugleasing ist, dass bereits alle Kostenpunkte wie Versicherung, Steuern oder Inspektionskosten in den monatlichen Kosten berücksichtigt sind. Im Rahmen eines Autoabos haben Sie jedoch meist nicht die Möglichkeit, alle Ausstattungsmerkmale so individuell zu wählen, wie sie das bei den Neufahrzeugen tun können, die Ihnen üblicherweise im Rahmen des Leasingvertrages zur Verfügung gestellt werden. Beim Autoabo dagegen kann es durchaus sein – gerade bei kurzen Laufzeiten – dass der Vertragspartner Ihnen auch ein gebrauchtes Fahrzeug zur Verfügung stellt.
Es ist wahrscheinlich, dass die Kosten für die Anschaffung eines Elektroautos sinken werden und auch die Kapazität der Akkus in den kommenden Jahren signifikant erhöht werden kann. So würde die Wirtschaftlichkeit von Elektrofahrzeugen gegenüber herkömmlichen Fahrzeugen deutlich verbessert. An dieser Stelle ist darauf hinzuweisen, dass hier eine neuartige und noch sehr junge Technologie mit einer bereits seit über 100 Jahren etablierten und ausgereiften Technologie verglichen wird. Auch wenn ein klarer Kostenvorteil und somit eine höhere Wirtschaftlichkeit von Elektroautos gegenüber klassischen Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren in vielen Anwendungsfällen (noch) nicht gegeben ist, kann sich dieser Status Quo innerhalb kürzester Zeit ändern. Eine solche Entwicklung zu einem möglichen Kostenvorteil für Elektroautos ist mit dem disruptiven Einfluss, den die Elektrifizierung auf den Mobilitätsmarkt ausübt, zu begründen. Zudem sind Kostensenkungspotenziale und Effizienzsteigerungen im Bereich Elektromobilität wahrscheinlicher als bei herkömmlichen Antriebstechnologien.